Gewerbeanmeldung ein Muss?

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Maxi

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Kleine Frage an die Rechtskundigen unter Euch:

Ausgangslage:
Ich habe dieses Jahr etwa 200 Domains mit Trending Keywords bei Namecheap registriert. Überwiegend .de-Domains und ein paar wenige .com/.net/.org/.eu/.ai

Ich bin Angestellter und betrachte das ganze als Hobby. Es ist nicht geplant, das Portfolio großartig auszubauen oder Domainhandel zum Hauptjob zu machen. Ich erhoffe mir eine einstellige Zahl an Verkäufen pro Jahr und einen Gesamtumsatz im Bereich XXXX.

Seht ihr bei dieser Ausgangslage eine Möglichkeit, die Domainverkäufe noch privat abzuwickeln?

In einigen Beiträgen werden Portfolios von 20+ Domains als Übergangsgrenze zum gewerblichen Handel genannt. D.h. es ist tatsächlich irrelevant, dass ich - wenn überhaupt - nur eine Handvoll im Jahr verkaufe, weil es vielmehr darauf ankommt, wie viele ich besitze bzw. zum Verkauf stelle (?)

Wie würde es sich z.B. verhalten, wenn ich aus meinem Portfolio lediglich ein Dutzend Domains öffentlich zum Verkauf anbiete - würde dann die Gewerbepflicht entfallen?

Antworten gerne auch per PN, wenn sich der ein oder andere hierzu lieber privat äußern möchte :)
 
Ich erinnere mich, dass es bei eBay-Händlern auch schnell Richtung Gewerbe gehen kann, wenn z. B. regelmäßig viele Artikel professionell angeboten und verkauft werden. Da gab es etwa die Mutter, die als Unternehmerin eingestuft wurde, weil sie hunderte Babysachen im Shop hatte.

In jedem Fall würde es sich lohnen, das Thema kurz mit einem Steuerberater zu besprechen. Hier im Forum dürften die meisten ein Gewerbe angemeldet haben, schätze ich.
 
Gewerbe ist immer dann, wenn man dauerhafte Gewinnerzielungsabsicht hat.
Du kannst natürlich erstmal testen... aber sobald Du auf Plattformen wie Sedo die Domains anbietest oder einen eigenen Shop hast läufst Du Gefahr, dass das FA etwas mitbekommt.
Und alles was Du innerhalb von einem Jahr mit Gewinn weiterverkaufst ist ab 600 Euro IMMER steuerpflichtig, auch wenn man keinen Gewerbeschein hat.
Hier ist ein ganz guter Artikel: https://www.kanzleimauss.de/privatverkauf-steuern/

Also, überlege Dir wo die Reise hingehen soll.

Grüsse
123meins
 
Vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Wenn nötig, würde ich wohl als Kleinunternehmer mit Kleingewerbe auftreten, aber meine Hoffnung war, dass ich nach Ablauf der Spekulationsfrist jedes Jahr sukzessive eine Handvoll Domains steuerfrei veräußern kann und mir sämtlichen Bürokratie-Kram spare (bislang weiß ich ja nichtmal, ob ich überhaupt eine einzige verkauft bekomme). Aber da ihr scheinbar alle Gewerbe betreibt, muss ich mich dann wohl auch notgedrungen mit meinem Pille-Palle-Portfolio professionalisieren :)
 
Naja 200 Domains sind ja nicht ein PillePallePortfolio. Ich kenn zwar die Domainnamen nicht aber das ist dem Finanzamt egal. Die sehen du hast 200Stk und willst alle verkaufen und handelst somit mit Gewinnerziehlungsabsicht.

Bei 3-5 Domains im Portfolio die zum Verkauf stehen wird keiner was sagen, aber regelmässiger Verkauf wird ein Problem sein ohne Gewerbe.

Und wenn dem so sei, wie willst du das dann begründen wenn das Finanzamt anklopft.
 
Die „Spekulationsfrist“ greift nicht bei gewerblichen Einkünften und in diesen bist du bereits bei einem Verkauf mit Wiederholungsabsicht. Beim beschriebenen Domainbestand kann man Wiederholungsabsicht unterstellen.
 
An deiner Stelle würde ich die Domains erstmal bewerten lassen, bzw. einen Erfahrenen über das Portfolio schauen lassen, ob es sich überhaupt gelohnt hat die 200 Domains anzumelden.

Wenn nach Sichtung/Wertermittlung rauskommt, dass diese nichtmal mehr Wert sind als die Registrierungsgebühr, dann kannst du theoretisch ehh die Löschung vorziehen als den Aufwand:Gewerbe+Verkauf.
 
glaube, es geht immer um die verkäufe, die du machst.
einstellen kannst du bestimmt so viel du magst und wo immer du möchtest.
vermutlich wird dir niemand ein gewerbe unterstellen mögen, wenn du keine einnahmen hast und nur werbung machst.

liebhaberrei.


sobald das "verkaufsjahr" stattfindet, würde ich spätestens im november dann -rückwirkend ein gewerbe anmelden, vielleicht.
 
Einfach mit SteuerberaterIn Termin machen und bereden!
 
Domainhandel als Hobby klingt wie "ein bisschen schwanger".

https://www.gruenderlexikon.de/checkliste/gruenden/gewerbeanmeldung/gewerbeanmeldung-wann/

Ich würde ungerne erklären müssen, wie ich als „Hobby“ mit Domains handele. Anders wäre es, wenn man zum Beispiel Websites als Hobby baut und dann irgendwann die dazugehörige Domain verkauft, denn man hat sie für eigene Zwecke genutzt. Das ist wie das selbstgenutzte Auto verkaufen – denke ich zumindest, aber ich würde trotzdem lieber den Steuerberater fragen.

Aber als Hobby nur registrieren und zum Verkauf anbieten… ?

Den Gewerbeschein holen an sich kostet nicht viel. Du könntest auch die Buchhaltung in Eigenregie machen als Hobby betrachten. :)
 
Eure Argumente sind alle richtig. Mein Wunschdenken war halt, dass man sich erstmal mit sporadischen Angeboten/Verkäufen an die Materie ran tasten kann, bevor es „ernst“ wird. Dachte da gebe es vllt etwas Spielraum von Gesetzeswegen. Bislang hat es nämlich wirklich einfach Spaß gemacht, Trendbegriffe zu analysieren und zu sammeln.. wie damals Pokémon-Karten.. damit hat man ja auch ein wenig unter der Hand gehandelt :D Hätte mir einfach gerne das Drumherum für den „worst case“ gespart, dass ich kaum welche verkauft bekomme. Allein um weiterhin in 5 Minuten meine Steuern mit Taxfix abwickeln zu können ;) Aber ich habe verstanden: Gewerbeschein wird beantragt. Danke euch!
 
Domainagentur schrieb:
Musst du dann sowieso über Steuerberater alles machen wenn du Gewerbe hast.
Zum Vergrößern anklicken....
Das ist nicht zwingend. Ich kenne Domainer, die bis heute alles alleine machen, via Elster, UST Voranmeldung etc., das volle Programm, das geht. Ich bin dann auch immer erstaunt, für mich wäre das zu viel Arbeit. Das Problem ist auch, dass ich nicht nur Verkäufe innerhalb der EU habe, sondern auch nach Übersee etc.

Ich habe 2002 meine ersten Sales gehabt, u.a. über Sedo, dann Gewerbe angemeldet.

1686856423761.png

2002 habe ich noch so abgerechnet, seit Anfang 2003 läuft alles über Steuerberater, sozusagen jetzt 20-jähriges Jubiläum.
 
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