Freue mich über paar Tipps und Erfahrungen von den alten Hasen.
Ich bin kein alter Hase, einfach nur alt, und wie du auch Neueinsteiger. Aber meine Beobachtung über den letzten 6 Monaten:
Die Devise der Immobilienbranche: Lage, Lage, Lage!
Die Devise der Domainbranche: Zeit, Zeit, Zeit!
Es dauert, sagen mir alle. Bei vielen erfolgreichen Domainern schlummern seit Jahren Domains unverkauft im Portfolio und verursachen nur Kosten. Diese Kollegen sind aber zuversichtlich, dass sie einen großen Anteil des Portfolios doch irgendwann verkaufen. Und solange sie ab und zu eine Domain tatsächlich verkaufen, vor allem mit großem Gewinn (z. B. zu einem vierstelligen Verkaufspreis für eine Domain, die sie vor 15 Jahren frei registriert oder per Dropcatch günstig ergattert haben), kann man das schwer abstreiten.
Wer noch nichts verkauft hat, sieht seine laufenden Kosten als reinen Verlust. Aber letztendlich weiß man es nicht. Wenn die Strategie zu einem großen Teil aus Warten besteht, hat man vielleicht erst Jahre später Gewissheit. Das macht es schwierig, die eigene Strategie zu beurteilen.
Wenn man Erfolge schneller sehen will, sollte man sich eine andere Marketingstrategie aneignen, als nur abwarten. Du hast eine: Du versuchst, aktiv zu verkaufen. Das sehe ich sehr positiv, denn ich bin auch der Meinung, es lässt sich mit aktivem Marketing einiges machen, vor allem weil – meiner(!) Meinung nach – der potenzielle Nutzwert von Domains, gerade im deutschsprachigen Raum, unterschätzt wird.
Die Frage ist dann, wie diese Marketingstrategie aussehen soll.
Die aktive Akquise ist hart, zermürbend, machen wir uns nichts vor.
Briefe schreiben finde ich nicht verkehrt und viele große Konzerne sehen das offensichtlich auch so, denn es landen immer wieder persönlich adressierte Flyer in meinem Briefkasten, für die Porto bezahlt wurde. (Zwar weniger mit Mengenrabatt, aber trotzdem nicht Peanuts.) Aber als bescheidener Domainer braucht man zwingend ein Gespür für die richtigen potentiellen Kunden.
Kaltakquise per Telefon ist brutal, wenn es einem nicht liegt. Mir liegt es nicht. Ich bin inzwischen fast drei Jahrzehnte selbstständig, telefoniere gerne mit Kunden, aber Kaltakquise… gruselig.
Ich rechne in nächster Zeit mit einem wirtschaftlichen Einbruch, den wir uns kaum vorstellen können. Dadurch wird es auch nicht leichter. Aber im Moment tendiere ich zu Entwicklung und SEO-Optimierung meiner Domains.
Jedenfalls: Viel Erfolg und eine ordentliche Portion Glück!