Verkäufer auf Sedo (GmbH) rückt die Domain nicht raus

Levent

Domainer
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Hey liebe Domainer,

seit Langem mal wieder ein Post, auch wenn ich regelmäßig mitlese.
Hier würde mich Eure Meinung interessieren:

Ich habe am 24.07 eine Domain auf Sedo zum Sofortkauf erworben. Sagen wir mal "Meine-XYZ.de" ist der Name.
Der Begriff "XYZ" ist jedoch markenrechtlich geschützt, aber nicht mit alleiniger Unterscheidungskraft. Der Patentinhaber, die XYZ GmbH ist vor einiger Zeit insolvent gegangen und wurde von einem anderen Unternehmen "ABC GmbH" inklusive der Markenrechte aufgekauft. Die ABC GmbH hat die Domain selbst am 23.07 bei Sedo zum Sofortkauf eingestellt.

Ich habe die Domain mit dem Wissen des Markenschutzes gekauft. Vielleicht aus "Sammlerleidenschaft", vielleicht um sie in Bereichen zu projektieren, die die geschützten Nizza-Klassen nicht berühren (sie hat ein sehr schönes Linkprofil). Dennoch habe ich den Verkäufer kontaktiert und gefragt, was denn mit dem Markenschutz ist und ob ich "Probleme" bekomme, wenn ich daraus ein Portal im selbigen Bereich mache.

An dieser Stelle ist der ABC GmbH wohl der Groschen gefallen, dass sie da einen riesen Fehler begangen haben. Sie wollten nämlich separat auch die Markenrechte verkaufen. Doch die Markenrechte an einem Online-Projekt (ehemaliger großer Online-Shop) sind m. E. relativ sinnlos, wenn die Domain jemand anderem gehört.

Faktisch ist jedoch ein Kaufvertrag zwischen meinem Unternehmen und der ABC GmbH zustande gekommen. Das wurde auch so von Sedo bestätigt. Dennoch möchte der Verkäufer die Domain nicht rausrücken.

Ich habe ihm jetzt 2 Szenarien angeboten:

1. Er kauft mir die Domain wieder ab, zu einem von mir festgelegten Preis. Ich finde die Domain so toll, mir ist sie mehr wert.
2. Er verkauft mir günstig die Markenrechte

Warum mache ich das? Ich bin der Meinung, ich muss nicht IMMER die Fehler anderer ausbügeln und schon gar nicht in der Geschäftswelt. Zudem gefällt mir seine Selbstverständlichkeit nicht, den rechtsgültigen Kaufvertrag mal eben aufgrund einer schlechten Entscheidung seines Unternehmens für nichtig zu erklären.

Hier das Statement von Sedo dazu:
"Wir haben den Verkäufer bereits darauf hingewiesen, dass selbst bei einem Abbruch der Transaktion in unserem System der bereits abgeschlossene Kaufvertrag mit Ihnen nicht aufgelöst werden kann und damit rechtlich bindend bleibt. Der Verkäufer weiß auch, dass Sie die Option haben, Ihre Ausprüche aus dem Kaufvertrag auf dem Rechtsweg durchzusetzen. Er hat uns bestätigt, dass er die Transaktion über Sedo dennoch derzeit nicht durchführen kann. Damit sind wir nicht in der Lage, den Transfer der Domain wie vorgesehen abzuschließen und müssten daher die Transaktion in unserem System abbrechen und Ihnen den ggf. bereits bezahlten Betrag zu erstatten. Wie erwähnt bleibt der abgeschlossene Kaufvertrag hiervon unberührt.
Wir bedauern diese Situation sehr und stehen Ihnen für weitere Fragen gern zur Verfügung"

Wie schätzt ihr das ein? Ich weiß, Markendomains sind immer so eine Sache, das ist hier jedoch nicht das Thema. Vielmehr geht es um den rechtsbindenen Kaufabschluss, der vom Verkäufer nicht eingehalten wird.
 
Kurz und knapp, ist mir schon öfters passiert dass die domain nicht rausgerückt wurde, die plattformen entziehen sich der verantwortung und verweisen auf das recht zu klagen - was in der regel selten passiert.
Ausser einer klage sehe ich keine andere chance.
 
Ich habe ihm jetzt 2 Szenarien angeboten:

1. Er kauft mir die Domain wieder ab, zu einem von mir festgelegten Preis. Ich finde die Domain so toll, mir ist sie mehr wert.
2. Er verkauft mir günstig die Markenrechte
kurz gesagt - schachmatt :cool:

Blöd gelaufen für den Verkäufer. Aber Vertrag ist Vertrag.
 
Wenn es Dir wichtig ist die Domain zu bekommen solltest Du einen Anwalt nehmen.

Wenn es sicher ist, dass der Verkäufer die Domain hat und kein offensichtlicher Preisirrtum vorliegt, würde ich so vorgehen:
Verkäufer auf Herausgabe verklagen, vorher Dispute setzen mit Hinweis auf die Streitigkeit.
Alternativ klage auf Schadenersatz, aber der ist meist schwer zu begründen.

Grüsse
123meins
 
Vielen Dank für die Antworten! Ich sehe es genauso. Und die Domain ist es mir wert mein Recht durchzusetzen.
Hier der aktuelle Stand bzw. meine Information an die Gegenseite:

Sehr geehrter Herr XXXX,



da ich hierzu keine Rückmeldung erhalten habe, möchte ich Sie über folgendes informieren.



Meine Interessen werden ab sofort von folgender Kanzlei vertreten:



XXXXX



Außerdem habe ich bei der Denic (Domainregistrierungsstelle für Deutschland) einen Dispute-Eintrag für die Domain XXXXX.de beantragt.

Zudem habe ich einen Domain Monitor auf die Domain gesetzt, der jegliche groben technischen Veränderungen wie z. B. den Wechsel eines Providers nachvollzieht.

Somit habe ich entsprechende Nachweise, um sie rechtlich zu verwerten, falls Sie auf die Idee kommen sollten, die Domain unbefugt umzuziehen oder an Dritte freizugeben.



Darüber hinaus erhalten Sie in den nächsten Tagen ein entsprechendes Schreiben von der Kanzlei XXXX.



Da Sie meine Vergleichsangebote nicht annehmen möchten, sehe ich mich gezwungen, diese Schritte einzuleiten.
 
Sehr nachvollziehbare Schritte.

Danke, dass Du Deine Erfahrungen hier teilst! (y)
 
Spannende Story. Danke fürs Teilen.

Allgemein kann ich nur sagen, dass da es bei solchen Geschichten hauptsächlich um wirtschaftliches Interesse geht und es wohl nur mit einer Klage durchzusetzen ist, würde ich es mir schon vorher gut überlegen, ob sich diese Vorgehensweise tatsächlich lohnt.

Sobald ein Gericht ins Spiel kommt, ist der Ausgang dieser Angelegenheit immer ziemlich ungewiss. Auch ist zu bedenken, dass es meistens nicht so einfach ist, die tatsächliche Situation vorher genau zu beurteilen und richtig einzuschätzen. Jetzt scheint alles klar und deutlich zu sein, aber sobald zwei Anwälte ins Spiel kommen und noch dazu ein Richter, dann sieht die Situation schon anders und absolut nicht eindeutig und klar aus.

Man kann versuchen dem Eigentümer mit einer Klage zu drohen, vielleicht gibt er nach (ich hatte auch schon mal so die gewünschte Domain bekommen, es kann also funktionieren, muss aber nicht), aber wenn nicht, würde ich Dir wirklich raten, es sehr gründlich mit der tatsächlichen Klage zu überlegen. Es kann sehr lange Zeit in Anspruch nehmen und viel Geld + Nerven kosten.

Meine persönliche Meinung zu dieser Geschichte - ist schon eine Frechheit die Domain anzubieten, zu verkaufen und dann nicht übergeben zu wollen. Deine Frust und Ärger kann ich schon nachvollziehen. Aber, wie schon geschrieben, überlege alle Vor- und Nachteile sehr gut und frage vielleicht unseren "Adomino" um Rat, der kennt sich in solchen Angelegenheiten sehr gut aus. ;)

LG,
Cumaru
 
Vielen Dank für die Antworten! Ich sehe es genauso. Und die Domain ist es mir wert mein Recht durchzusetzen.
Hier der aktuelle Stand bzw. meine Information an die Gegenseite:

Viel zu emotional, zu "drohend" und juristisch laienhaft. Wenn du dich eh für eine anwaltliche Vertretung entschieden hast, dann lasse die die professionelle Arbeit für dich machen.
 
Wenn du dich eh für eine anwaltliche Vertretung entschieden hast, dann lasse die die professionelle Arbeit für dich machen.
Das war auch gleich mein Gedanke.
Du hast eine Kanzlei damit beauftragt, die vertreten Dich jetzt und werden für Dich tätig.
Die Gegenseite wird jetzt von Deinem Anwalt kontaktiert, da sollte man nicht zweigleisig fahren und weitere Korrespondenz eröffnen.
 

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