Ich verstehe das Problem eigentlich nicht. Wenn es darum geht, dass Domains nicht mehr anonym registriert oder gehalten werden dürfen, warum verwendet man nicht einfach eine D-TRUST Signaturkarte oder in Österreich die A-TRUST Handysignatur (Bürgerkarte). Zumindest in Österreich verwenden fast alle nur mehr diese Signatur. Man kann damit auch in Österreich Volksbegehren online unterzeichnen und muss nicht mehr wie früher ein Identverfahren beim Bezirksamt durchführen.
D-Trust GmbH, ein Unternehmen der Bundesdruckerei-Gruppe, ist ein zertifizierter Vertrauensdiensteanbieter. Das Unternehmen bietet Produkte nach eIDAS-Standard an.
www.d-trust.net
Ich reiche selber beim DPMA mittels einer D-TRUST Signaturkarte selbst geschriebene Schriftsätze ein und muss mich dann auch mit einer qualifizierten Signatur ausweisen. Es war etwas mühsam so eine Karte mit einem Lesegerät aus Auckland zu bekommen, aber selbst ich habe das bekommen. Das Lesegerät habe ich bei Amazon.de bekommen und wurde mir auch nach Auckland geschickt. Die Identifizierung erfolgte über das deutsche Konsulat in Auckland d.h. ich ging dort hin, die haben meinen Reisepass kontrolliert und ich habe dort das ausgefüllte D-TRUST Formular vor Ort unterzeichnen müssen. Dann habe ich das Formular hingeschickt und ich habe die D-TRUST Karte nach Auckland geschickt bekommen. Nun muss ich die nächste Jahre die die Karte gültig ist kein einziges Ident-Verfahren mehr durchführen.
Vom Ablauf ist das ganz einfach. ich stecke das Lesegerät an einen USB-Port an. Dann melde ich mich bei der DPMADirektPro Software (kostenlos downloadbar) an und muss einen 4 stelligen Code auf dem Lesegerät eintippen. Dann kann ich das Dokument auf den DPMA Server hinaufladen und muss dann nochmals mit einen 4 stelligen Code das Dokument qualifiziert signieren. Das alles ist EU-konform, obwohl ich es aus Auckland gemacht habe.
So schaut die D-TRUST Signaturkarte und mein Kartenlesegerät aus.
Das gleiche gilt für meine A-TRUST Handysignatur. Ich war vor 5 Jahren bei der Post in Wien und habe das beantragt. Die Postangestellte hat meinen Reisepass kontrolliert und ich habe dann die Handysignatur bekommen. So kann ich in Auckland problemlos mit der EU einheitlichen qualifizierten Signatur PDF-Dateien signieren. Die A-TRUST Signaturkarte verwende ich dafür um selbst beim BPatG Schriftsätze einreichen zu können. Dafür muss ich lediglich das PDF mit meiner Handysignatur qualifiziert signieren und kann dann dieses PDF problemlos und einfach beim BPatG einreichen.
Man kann die PDF-Signatur dann auch online kontrollieren ob wirklich ich dieses PDF unterzeichnet habe.
Informationen zum Signieren von PDFs mittels Handy erhalten.
www.buergerkarte.at
Meinen Account bei InternetX könnte ich ja auch auf einmal zertifizieren lassen (Bulk-Signatur) bzw. wenn ich eine neue .at/.de Domain registrieren will, dies mit der D-TRUST oder A-TRUST qualifizierten Signatur signieren. Da hat die DENIC gar keinen Aufwand mehr, außer das die vielleicht ein paar weitere interne Felder bei jeder Domain hinzufügen müssen die dann von den Providern gefüttert werden. Warum man daraufhin die Gebühren erhöhen muss, verstehe ich nicht wirklich. Man könnte eine Übergangszeit von 1 oder 2 Jahr gewähren d.h. spätestens bei dem Renew muss man eben einmal für die Domain(s) sich zertifieren lassen.
Aber genauso gut könnte die DENIC das auch direkt über eine Webseite anbieten und ebenfalls eine Bulk-Signierung anbieten damit man nicht für tausende Domains jede einzelne Domain signieren muss. Oder es machen eben die Provider.
Und das schöne an der ganzen Sache ist, dass das ganze bereits EU-konform durch die eIDAS Verordnung ist. d.h. diese Anbieter dieser Karten müssen sich vorher erst selber einer Prüfung durchlaufen lassen damit diese dann diese Signaturkarten anbieten können.
www.bsi.bund.de
Warum also was Neues erfinden, wenn es alles bereits seit Jahren gibt ?