Harry,
Du weisst doch als als Marketing-Profi, das man nur mit einem leckerem Köder, in diesem Fall: kostenlose Domain-Bewertungen, Fische fangen kann, gerade dann wenn man in ein neues Fanggebiet vorstoßen will, wo Mitbewerber für eine Domainschätzung auch noch Gebühren verlangen.
Das es keine realistische Domain-Bewertung mit mathematischen Mitteln geben kann, das sollte doch inzwischen jeder Domainer wissen.
Gerade auch dann wenn man sich auf Immobilien bezieht und vergleicht und die üblichen Werte wie:
- Sachwert
- Verkehrswert
- Ertragswert
- Liebhaberwert
- eine Trendbewertung
- eine Bewertung nach dem Niederst- und Höchstwertprinzip
nicht mit angeführt werden.
Aber wie man sieht fehlt hierbei das notwendige Grundwissen was zu einer detailierten und adäquaten Immobilien-Bewertung gehört !
opjektoptimierung.de
Nur das was hier gemacht wird ist nach meiner Ansicht unlauter. Es geht mir nicht um Portale wie adresso.de etc. sondern nur um GoDaddy. Denn die spielen sich als Weltmarktführer auf und machen sogar in Deutschland Fernsehwerbung. Es mag ja sein, dass die 20 Jahre Erfahrung haben als Registrar und auch Erfahrung beim Verkauf von .com Domains. Nur kann man eben .com Domains nicht mit .de/.at/.ch Domains vergleichen, da es ein ganz anderer Markt ist.
Unlauter ist die Sache nach meiner Ansicht deshalb, weil GoDaddy hier fremde Domains bewertet und auch nicht einmal einen Zugriff zu der Domain haben. Wenn die Domain bei GoDaddy gehostet werden würde z.B. Domainparking und man dann mehr Informationen zu der Domain hat, dann könnte man schon eher seriös eine Wertschätzung machen. Aber einfach behaupten, meine autos.de hat einen geschätzten Wert von 9.431 USD ist schon ein absoluter Witz.
Angenommen jemand hat Interesse an meiner autos.de, ich biete ihm die Domain um 6 stellig an (was die sicher wert ist) und dann sieht er das GoDaddy Wertgutachten des Weltmarktführers um 9.431 USD. Was macht das für einen Eindruck auf meine Firma, wenn ich eine Domain um das x-fache anbiete.
Erschwerend kommt hinzu, dass die zwar ein Gutachten, aber nicht die Domain selbst um diesen Betrag anbieten. d.h. die ruinieren somit den Domainmarkt mit solchen unseriösen Gutachten und auch den Ruf der Domainhändler, die um "normale" Preise ihre Domains verkaufen wollen.
Was bleibt denn schlussendlich dann übrig. Ich biete die Domain um 6 stellig an, der Kunde ist darum immens verärgert, und kauft dann bei Godaddy eine dort angebotene alternative Domain z.B. autos.eu oder registriert sich eine nTLD.
Das gleiche wäre, wenn ich eine Wohnung um 600.000 EUR verkaufen möchte und gehe dann zu meinem lokalen Immobilienmakler der die Wohnung verkaufen soll. Dann geht ein Interessent z.B. zu REMAX, der vorgibt der weltgrößte Immobilienmakler zu sein und auf der Webseite von remax wird der Wert meiner Wohnung mit unter 10.000 EUR ausgewiesen. Darunter werden Wohnungen um einen weit günstigeren Wert ausgewiesen. Dann geht der Interessent zum Makler und sagt, dass er sogar bereit ist 10.000 EUR zu bieten, weil die Wohnung laut dem weltgrößten Immobilienmakler nicht mehr wert ist als 10.000 EUR. Natürlich ist der Interessent stinksauer auf den Makler und geht zu Remax und kauft über Remax eine Wohnung, da die "seriös" sind. (REMAX ist nur ein Beispiel)
Bei Domainnamen handelt es sich aber nach höchstrichterlichen Rechtsprechung auch um eine geschäftliche Bezeichnung. Das bedeutet, dass die Konkurrenz eine fremde geschäftliche Bezeichnung verwendet um Werbung für die eigenen Produkte zu machen da er diese fremde geschäftliche Bezeichnung auch nicht einmal selbst anbieten kann.
Oder eine Firma bietet auf der eigenen Webseite ein iPhone 12 um 50 EUR an und hat das iPhone aber nicht lagernd und kann es nicht verkaufen. Dafür bietet es dann andere Handys als Alternative an. Ein Interessent geht dann mit dem "Angebot" der Konkurrenz z.B. zu MediaMarkt die eine Bestpreisgarantie haben und verlangt nun, dass MediaMarkt das iPhone 12 um 50 EUR verkaufen soll.
Also wenn das nicht unlauter ist, dann weiß ich nicht.
6.
Waren- oder Dienstleistungsangebote im Sinne des § 5a Abs. 3 zu einem bestimmten Preis, wenn der Unternehmer sodann in der Absicht, stattdessen eine andere Ware oder Dienstleistung abzusetzen, eine fehlerhafte Ausführung der Ware oder Dienstleistung vorführt oder sich weigert zu zeigen, was er beworben hat, oder sich weigert, Bestellungen dafür anzunehmen oder die beworbene Leistung innerhalb einer vertretbaren Zeit zu erbringen;
Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb Anhang - Folgende geschäftliche Handlungen sind gegenüber Verbrauchern stets unzulässig: Irreführende geschäftliche...
dejure.org
Wie gesagt das Schema ist ja leicht durchschaubar. Man redet die gewünschte Domain schlecht in dem man einen sehr niedrigen Preis angibt und der Interessent dann stinksauer ist, weil der Domaininhaber das x-fache verlangt, und danach bei GoDaddy eine alternative Domain kauft. Nachdem GoDaddy am Verkauf der gewünschten Domains nichts verdient, kann dieser ja irgend einen niedrigen Preis angeben, da man die Domain bei ihm sowieso nicht kaufen kann. Dadurch das sich GoDaddy als Weltmarktführer aufspielt, wird wohl jeder glauben, dass das Gutachten von GoDaddy seriös und das vom Domaininhaber unseriös ist. Somit verschafft man sich vertrauen gegenüber dem Interessenten, der dann "aus Dank" bei GoDaddy eine alternative Domain kauft.
Kann man bei GoDaddy auch Domains zum Verkauf anbieten ? Es wäre interessent zu wissen, wie sich dann die Wertschätzung ändert. Wenn ich dann die .at Domain bei GoDaddy um 6000 EUR Fixpreis hineinstelle und auf einmal der Wert der Domain 6000 EUR beträgt bzw. die Domain um 6000 EUR bei GoDaddy angeboten wird, dann schadet GoDaddy auch noch den Domaininhaber. Denn dann kann er sich nur entscheiden, dass sein seriöser Ruf durch diese Gutachten ruiniert wird oder er GoDaddy vermutlich 10-15% Provision gibt für den Verkauf der Domain.